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🎂 Anteile verteilen

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Never fuck your Captable early on

Wie verteilen wir die Anteile?

Wie viel gehört mit vom Produkt und wie viel gebe ich an Teammitglieder ab:

  • Alle Anteile bei mir
  • Gleich verteilte Anteile
  • Ungleich verteilte Anteile
  • Share Vesting (mehr Anteile wenn man länger bleibt)
  1. Alle Anteile bei mir

Vergiss es. Sofern du nicht vorhast, deine Teamkollegen zu bezahlen, kommst du mit dieser Variante nicht weit - und es ist die komplett falsche Einstellung. Das Team sollte durch Anteile incentiviert sein, damit alle das beste geben. Bei Anteilen geht es außerdem nicht nur um den geteilten Gewinn - auch um geteiltes Risiko.

  1. Gleich verteilte Anteile

Die beste Variante für frühe Teams. Jeder ist gleichwertig und ihr seid auf Augenhöhe. Ihr könnt euch auf euer Produkt fokussieren.

Theoretisch ist das kein Anreiz mehr zu arbeiten als die Teammitglieder. Praktisch bestätigt sich das nicht. In einem gesunden Team ist es hat jeder mal eine Phase in der er nicht so viel zum Projekt beitragen kann.

Sollte sich dennoch nach einiger Zeit (1-2 Jahre, vor Gründung) eine große Diskrepanz in der beigetragenen Leistung ergeben könnt ihr Anteile theoretisch neu verteilen. Das birgt aber wie bei ungleicher Anteilsverteilung von Anfang an Konflikpotential. (Umverteilung wird mit einem Investment / Bewertung steuerlich deutlich komplizierter)

  1. Ungleich verteilte Anteile

Du hattest die Idee und denkst dir stehen 60% zu? Ideen haben keinen Wert, nur die Umsetzung!

Dieses Schema sieht man oft, besonders, wenn der Ideengeber die Idee nicht selber umsetzen kann (z.B. nicht programmieren kann) und einen Co-Founder braucht, der dann nur 40% Prozent bekommen soll.

Wie kommst du auf diese konkrete Zahl? Ihr habt noch nicht angefangen, also wisst ihr noch nicht, wer wie viel Zeit in das Projekt steckt.

Das schlimmste: Du erzeugst eine Hierarchie im Team. Dein Mitgründer wird dich immer kritisch beurteilen und bewusst oder unterbewusst deine Leistung infrage stellen. Zudem hat die Ungleichheit eine direkte Auswirkung auf seine Motivation.

“Aber er hat doch zugestimmt” Du hast ihm ungleiche Anteile angeboten und er hat zugesagt? Das bedeutet nicht, dass die negativen Effekte ausgehebelt sind. Wunder dich nicht wenn dein Co-Founder plötzlich nicht mehr auf deine Nachrichten antwortet! Vielleicht hat er nur zugesagt, weil er in der Diskussion unvorbereitet war und nicht gut begründet kontern konnte.

Der einzige Grund Anteile ungleich zu verteilen kann es sein, wenn unterschiedlich viel Geld in Höhe von zehntausenden Euros in das Projekt investiert wird. 1-10k Investment Unterschied sollte keinen Unterschied machen, je nachdem wie viel Geld ihr benötigt und zur Verfügung habt. Wenn ihr euer erstes Geld verdient, könnte ihr das „schnell“ ausgleichen.

  1. Share Vesting - Anteile Verteilt auf Zeit

Share Vesting ist ein wichtiges Konzept in Startups, um die langfristige Bindung und Fairness im Team sicherstellt. Es ermöglicht Teammitgliedern, ihre Anteile über einen festgelegten Zeitraum zu "verdienen", was besonders wichtig ist, um sicherzustellen, dass die Beiträge aller fair berücksichtigt werden.

Der Kern von Share Vesting liegt in einem typischen Vesting-Zeitraum von 4 Jahren mit einer einjährigen Cliff-Periode. Dies bedeutet, dass Teammitglieder ihre Anteile schrittweise über 4 Jahre erhalten, wobei im ersten Jahr noch keine Anteile zugeteilt werden. Dieses System schafft einen Anreiz für Langzeitbindung und kontinuierlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg.

Die Flexibilität von Share Vesting erlaubt es, die Anteilsverteilung an veränderte Beiträge und Rollen im Team anzupassen, was die Fairness erhöht.

Es zeigt Leuten die nach einem Jahr rausgehen, dass sie jetzt nicht entspannte 25% haben, sondern nur Anteile für die Zeit wo sie dabei waren. Der Rest bekommt weiterhin Anteile, so vereinbart.

Common shares vs EPOS

"Normale Anteile" die du evtl von Höhle der Löwen etc kennst, nennt man common shares. Das sind die Anteile, die im Handelsregister eingetragen werden und zeigen, wer wie viele Anteile an der Firma hat. Diese Anteile an Mitarbeiter zu geben, die nicht auf Geschäftsführungsebene sind, sind meistens nicht so sinnvoll. Wenn zu viele Leute Anteile am Unternehmen halten, wird es für Investoren schnell "unfundable".

Um Mitarbeiter auf eine lange Zeit zu binden und Committment zu zeigen, sind ESOP oder VESOP gute Möglichkeiten.

ESOP = Employer Stock Option Program VESOP = Virtual Emplyer Stock Option Programm

Diese dabei vergebeben "virtuellen Anteile" können flexibel an Mitarbeiter einmalig oder über eine individuelle Laufzeit ausgegeben werden. Dafür werden einfach Anteilszertifikate an die Mitarbeiter ausgegeben. Eine Standarfvorlage für das ESOP/VESOP Programm eures Startups findest du hier Diese ermöglichen es Mitarbeitern bei Verkauf oder IPO (Börsengang) des Unternehmens beteiligt zu werden.

Action Item

Überlegt euch gemeinsam, wie und über welchen Zeitraum ihr eure Anteile verteilen wollt. Mehr Downloads für Startups in einer frühen Phase könnt ihr hier herunterladen.

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